Jemanden in den Sack stecken \(auch: im Sack haben\)

Jemanden in den Sack stecken \(auch: im Sack haben\)
Jemanden in den Sack stecken (auch: im Sack haben)
 
Diese Redewendung geht wahrscheinlich auf eine frühere Art von Wettkampf zurück, bei der der Besiegte vom Sieger tatsächlich in einen Sack gesteckt wurde. In verschiedenen Volkserzählungen werden Kämpfe dieser Art geschildert. Im umgangssprachlichen Gebrauch wird die Wendung heute im Sinne von »jemandem überlegen sein, jemanden übetreffen« gebraucht: Nur Mut, du steckst deine Konkurrenten doch leicht in den Sack! - So heißt es in folgendem Zitat aus Erich Loests Roman »Pistole mit sechzehn«: »(...) ich würde jetzt so spielen, wie man es bei Bobby (...) immer so fürchtete. Aber als ich mir schon einbildete, ihn im Sack zu haben, brach er einen wilden Abtausch vom Zaun« (S. 215).
 
 
Loest, Erich: Pistole mit sechzehn. Erzählungen. Hamburg: Hoffmann & Campe Verlag, 1979.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Lügen — 1. Al lücht de munt, dat herte endoet des nicht. – Tunn., 25. Lügt auch der ⇨ Mund(s.d.), das Herz thut s nicht. (Cor non mentitur, licet os falsissima narret.) 2. Allein lügen am besten. – Lehmann, II, 26, 12; Simrock, 6645. 3. Bai lüget, dai… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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